Die fleißigen Blogleser unter euch haben es sicher schon längst gemerkt: wir haben hier bei Feingeist die letzten Wochen so einiges verändert und neu gestaltet. Der Umzug vom alten Getränkemarkt in unser neues Spirituosenparadies hat uns ganz schön viel Kraft und Nerven gekostet, aber die vielen begeisterten Rückmeldungen, die wir bisher bekommen haben, sind die beste Belohnung für die ganze Arbeit und bestärken uns in dem, was wir machen. Doch es gab noch ein anderes Thema, das uns stark beschäftigt hatte: unsere eigenen Haus-Abfüllungen unter dem Feingeist-Label. Eigentlich waren wir sehr zufrieden mit dem alten Design, die Flaschen waren hochwertig, die Label edel, aber nicht protzig. Doch passend zu unserem neuen Laden wollten wir unseren Abfüllungen auch ein Face-Lift verpassen.
The Refiners – Wir veredeln gute Whiskys durch ein besonderes Fass-Finish
Uns war bald klar, dass wir einen radikalen Schnitt machen wollten: der neue Markt und die neue Marke sollten wie aus einem Guss wirken. Ein schnörkelloses, geradliniges Design, umweltfreundliche Materialien und eine übersichtliche Anordnung der Informationen sowie möglichst viel Transparenz waren uns dabei wichtig.
Und auch einen neuen Namen haben wir für unsere Abfüllungen gewählt: „The Refiners“. Mit diesem Namen wollen wir genau das zum Ausdruck bringen, was uns am meisten am Herzen liegt. Wir wollen gute Whiskys durch ein besonderes Fass-Finish so veredeln, dass wir ihn noch besser, noch feiner machen, damit unsere Kunden am Ende einen besonderen Genuss haben, den sie woanders so nicht bekommen können. Denn das ist schließlich das, wofür wir hier bei Feingeist stehen. Wir wollen euch das besondere Erlebnis bieten, wenn es um Spirituosen geht. Ich glaube, das Ergebnis kann sich sehen lassen, und ich bin auch ein bisschen stolz auf das, was wir bisher erreicht haben.
The Refiners Tormore
Die neuen Abfüllungen unter dem Namen „The Refiners“ ist ein 8 Jahre alter Tormore mit Cognacfass—Finish geworden. Nachdem der Speysider bereits 7 Jahre lang in einem Ex-Bourbon-Barrel gereift war, habe ich ihn noch einmal für ein ganzes Jahr in ein 50 Liter großes Cognac-Fass gepackt. Tormore-Abfüllungen sind eher selten, aber sein eleganter Grundcharakter hat super gut zu den eleganten Cognac-Aromen im Fass gepasst. Das Ergebnis ist ein komplexer und ungewöhnlicher Malt geworden, mit herrlichen Aromen von dunklen Früchten, Karamellbonbons und kräftiger Schokoladencreme. Abgefüllt wurde er mit satten 61,3%.
The Refiners Speyburn
Unsere zweite Abfüllung war ebenfalls ein Speysider, diesmal ein 9 Jahre alter Speyburn, den ich in einem Sauternes-Fass gefinisht habe. Nach einer 8jährigen Vollreifung im Bourbon Cask habe ich ihn noch ein ganzes Jahr in das Sauternes-Fass gelegt. Die zusätzliche Reifung hat dem Whisky sehr gut getan, er wird geprägt von vielen hellen Früchten, wie Birnen, Trauben und Pfirsiche, aber auch Honig und Vollmilchschokolade. Abgefüllt wurde er mit 55,4%.
Noch in der Pipeline: Dufftown & Glenlossie
Die beiden Abfüllungen wurden uns schon am ersten Tag regelrecht aus der Händen gerissen, und sind inzwischen leider ausverkauft. Aber zum Glück gibt es ja bald schon Nachschub. Bei unserer dritten Abfüllung handelt es sich um einen 8jährigen Whisky der Dufftown Distillery aus einem Ex-Bourbon-Fass, den ich 4 Monate lang in einem 225 Liter großen Domina-Rotwein-Barrique-Fass aus amerikanischer Weißeiche weiter reifen ließ. Das Fass war gerade erst entleert worden, als es hier ankam, und hatte eine fantastische Qualität. Das Ergebnis kann sich echt sehen lassen, der Whisky hat eine gigantisch schöne, kupferrote Farbe bekommen und strotz nur so vor tiefen Beerenaromen, Haselnüssen und Fruchtgelee.
Als absoluten Kontrast dazu habe ich unsere vierte Abfüllung ausgewählt: ein 20 Jahre alter Glenlossie, der seit ein paar Wochen in einem ungarischen Tokaji Fass reift. Tokaji ist der König aller Süßweine, und diese Abfüllung wird ein absoluter Hammer – es ist das beste, was ich bisher mit meinen Fass-Finishes gemacht habe. Vielleicht wird er noch vor Weihnachten fertig sein, aber im Moment möchte ich ihn noch ein bisschen weiter reifen lassen. Wie sagen die Schotten immer so schön: „The Whisky is ready when it’s ready – der Whisky ist fertig, wenn er fertig ist“. Lasst euch also überraschen, ihr werdet auch in Zukunft von uns mit tollen und besonderen Fass-Finishes rechnen können. Ideen habe ich jedenfalls genug.
Euer Marco Mack